Tempo I verliert beim Tabellenführer

Mit Spannung reiste das Oberligateam von Tempo Göttingen nach Lingen. Nach den zwei Auftaktniederlagen ging es aber weniger um den ersten Saisonsieg als um die Frage, wie hoch die Niederlage gegen den mit internationalen Titelträgern gespickten Tabellenführer wohl ausfallen würde. Am Ende stand eine 1½:6½-Niederlage. Den fünf verlorenen Partien standen drei respektable Remisen entgegen.

Tempo war von Beginn an chancenlos. Lingen spielte mit der bis dato besten Besetzung. Beide Spitzenbretter gerieten aus der Eröffnung heraus in Nachteil, es half auch nichts, dass Großmeister Vladimir Epischin Florian Armbrust eine Ausgleichschance gab, denn er nutzte sie nicht. Manfred Tietze an Brett 8 verlor aus der Eröffnung heraus eine Qualität und verlor weitere 40 Züge später. Stefan Markgraf erhielt eine zertrümmerte Bauernstruktur, gab aber die schwachen Bauern ab und setzte auf Angriff. Dank der guten Verteidigung des Gegners entstand aber ein schlechtes Damenendspiel, das der Lingener schließlich gewann. Alexander Schmidt war von Beginn an im positionellen Hintertreffen und verlor klar. Die drei Remisen standen zeitweise sogar vielversprechend für Tempo. Aber Semjon Seemann erhielt trotz optischer Vorteile nichts Zählbares. Lothar Karwatt als Weißer bewegte sich schnell auf unbekanntem Terrain und konnte seinen Gambitbauern nicht zurückgewinnen. Doch er nahm sich die Zeit, gute Fortsetzungen zu finden und ließ sogar einen möglichen Gewinn aus. Bei aufkommender Zeitnot einigten sich die Gegner auf ein Unentschieden. Als Letzter spielte Timo Holloway, vielleicht war das Endspiel mit ungleichen Läufern für ihn sogar gewonnen, es endete aber schließlich Remis.

Sechs Spiele verbleiben den bisher punktlosen Leinestädtern jetzt noch, um den Klassenerhalt zu sichern.

Tempo II schlägt Bad Harzburg deutlich

Am zweiten Spieltag der Verbandsliga landete die zweite Mannschaft von Tempo Göttingen eine Überraschung. Beim 6½:1½-Sieg in Bad Harzburg konnten sich die Göttinger gegen leicht favorisierte Gegner unerwartet deutlich durchsetzen.

Dem schnellen Remis von Peter Jürgens folgte der Sieg von Carsten Kohley. Sein Brett stand in Flammen und er übersah ein einzügiges Matt. Schließlich schlug sein Gegenangriff gegen den starken Damenflügelangriff seines Gegners aber doch durch. Damien Fournier lehnte ein Remisangebot seines Gegners ab und gewann seine Partie nach einem langen Turmendspiel. Stefan Wachsmuth behielt in der Zeitnotphase die Überhand, während Hardy Behling und Benjamin Löhnhardt zwei weitere souveräne Punkte hinzusteuerten. Als letzter Spieler kämpfte Oliver Adam. Nach viel hin und her konnte er den ganzen Punkt doch noch einfahren.

Mit einem Sieg und einer Niederlage hat das Team jetzt eine gute Ausgangsposition beim Kampf um den Klassenerhalt.

Stefan Liebig

Aktueller Tabellenstand